Adega Mayor | Campo Maior

Architektur

[Oktober 2012] Zur geschickten Vermarktung kann auch ein gepflegter Enoturismo beitragen, der oftmals für eine enge und nachhaltige Bindung des Konsumenten an das Produkt sorgt.

Ein Beispiel hierfür habe ich im Alentejo besuchen dürfen. Die Adega Mayor, in Campo Maior, bietet eine gelungene Mischung aus Weinau, Landschaft und Architektur (das Projekt wurde vom portugiesischen Stararchitekten und Pritzker-Preisträger Álvaro Siza Vieira entworfen und in 2007 umgesetzt).

Landschaft

Die Adega bietet diverse Programme (z.B. "Mitmachen" bei der Weinlese, Ballonfahrten, Mountainbike-Touren) und natürlich auch Führungen mit Weinprobe u.s.w.

Viel Spaß mit den folgenden Impressionen...



Solista, der Name spielt auf die Sortenreinheit an: Der Rote aus der Touriga Nacional und der Weiße aus der Verdelho (beide noch nicht verköstigt, die Fläschchen warten auf mich in Portugal ;))


Nicht ganz billig mit 13,50 EUR, aber ein grandioser Vinho Branco, der Reserva do Comendador aus den Rebsorten Antão Vaz, Roupeiro und Arinto und wirklich jeden Cent wert! Ein echtes Erlebnis auf dem Gaumen!

 

Ein herzliches muito obrigado an die Gestora de Enoturismo der Adega, Sra. Bogalho, und an meine charmante Führerin, für die Geduld und die Freundlichkeit, mit der ich empfangen und auf der Tour begleitet wurde.


Das Thema lässt mich natürlich nicht so ohne weiteres los. Rita Nabeiro, GF der Adega Mayor und Rita Carvalho, Önologin. Charmant?


ProWein 2015 | Challenge Your Senses

Geduldig, freundlich, kompetent - Ein Tasting der besonders netten und aufmerksamen Art hatte ich heute am Stand von Adega Mayor. Ein echtes Erlebnis, dank des aufschlussreichen Gespräch mit Rita Nabeiro, der Geschäftsführerin des Vorzeige-Weinguts aus Campo Maior, anlässlich dessen ich das Vergnügen hatte wieder einmal den weißen Reserva do Comendador im Glas zu haben. Ein cremiger Weißwein, der es zurecht zu meinem "Lieblingsbranco 2012" geschafft hat.

 

Der neue Jahrgang des roten Reserva do Comendador ist noch etwas verschlossen, ein Wein der noch 2 Jahre in den Keller gehört, aber großes Reifepotential besitzt. Das selbe gilt für den kommenden Jahrgang des Pai-Chão, der eigentlich noch im Barrique lagert. Es wurden nur wenige Flaschen zum verköstigen abgefüllt. Bereits jetzt sehr sehr vielversprechend, dieser Tinto der von der Alicante Bouschet befeuert wird.


Ein paar Tage nach der ProWein - just in Lissabon angekommen - habe ich erst einmal meine dortigen Vorräte durchstöbert und eine Flasche M Monte Mayor Tinto 2010 entploppt.

Es handelt sich um die Einsteigerlinie der Adega Mayor, ein Blend mit 14% vol aus den Rebsorten Aragonez, Trincadeira, Alicante Bouschet und Syrah, die mir ursprünglich etwas zu garstig am Gaumen war. Nun aber, zweieinhalb weitere Jahre in der Flasche zeigt sich der Rote deutlich harmonischer ...

 

 


[September 2015]

 

Gents, darf ich hier mal kurz vorstellen, warum sich bei einer Tour durch den Alto Alentejo ein spontaner Abstecher zur Adega Mayor empfiehlt? ;) Genau ...

 

Genau! Also, nur damit wir uns richtig verstehen, ich meine natürlich nicht bloß den Reserva do Comendador Branco, den die überaus sympathische Chefin des Vorzeige-Weingut, Rita Nabeiro, hier so ausgesprochen charmant präsentiert.

 

Auch bei den übrigen Weinen beweisen die verantwortlichen Önologen, Carlos Rodrigues und Rui Reguinga, was für ein Potential die Weine der Region haben.

 

 

 

 

Bei mir war es aber tatsächlich genau jener Reserva do Comendador Branco den ich bei der Adega erstehen wollte. Reserva do Comendador? Kein Problem, sagte die Lady an der Rezeption und machte sich auf um mir eine Flasche zu holen. Branco, rief ich hinterher. Uups, das war dann doch ein Problem. Der 2013er ist ausverkauft und der 2014er kommt erst in einen Monat in den Verkauf. Hmm, da stand ich da dann etwas enttäuscht. Just in dem Moment kommt Rita Nabeiro zufällig die Treppe runter.

 

Nach einer herzlichen Begrüßung, wir hatten uns auf der ProWein 2015 kennengelernt, lud sie mich spontan zu einer Verköstigung des neuen Jahrgangs 2014 ein. Der feine Weißwein aus den Rebsorten Antão Vaz, Viognier und Verdelho zeigt sich frisch mit einer schönen Finesse. Klasse gemacht. Ausführlich plauderten wir über die laufende Weinlese, die neuen Weine und die geplanten Aktivitäten der Adega Mayor im inländischen und ausländischen Markt.

 

Währenddessen hat sich Rita von einer Angestellten eine Flasche 2014er bringen lassen, noch "sem rótulo", also unetikettiert, die ich als nette Aufmerksamkeit von ihr überreicht bekam. Muito obrigado!

 

Nur um sicher zu gehen, dass die nette Atmosphäre beim spontanen "Provado" mich nicht zu einem vorschnellen Urteil verleitet hat, habe ich eine Woche später die Flasche entploppt und zuhause in Ruhe leer gemacht: Hellgelb im Glas, dezente Aromen tropischer Früchte in der Nase. Cremig-schmelzig trotz junger Frische. Pfirsichnoten, ausbalanciert mit feiner, leichter Säure.

 

Ein Weißwein, der so jung bereits ein ausgeprägtes "gastronomisches Profil" zeigt.

Ich gehe davon aus, dass der Wein ähnlich wie in den Vorjahren für um die 16 EUR/Flasche in den portugiesischen Handel kommt.


Schaut mal, der Weinbauverband "Vinhos do Alentejo" hat jüngst die besten Weine der Region Alentejo auf dem "III Concurso Melhores Vinhos do Alentejo 2015" gekürt.

Unter den drei am höchst-dekorierten ist auch das Flaggschiff der Adega Mayor, der Pai Chão ...


Was ich erstaunlich finde, alle drei Gewinner kommen aus der Region Nordalentejo. Aber eigentlich gar nicht soooo verwunderlich, hatte ich doch selbst im Rahmen meiner letztjährigen Alentejo-Tour im Herbst das große Vergnügen, die raffinierten und komplexen Weine der Sub-Region Portalegre genießen zu dürfen.


Die Revista de Vinhos verkündet in ihrer Februar-Ausgabe, wer es in verschiedenen Kategorien "zum Besten des Jahres 2015" geschafft hat.

 

 


Parabens an Adega Mayor, die die Auszeichnung in der Kategorie "Weintourismus" erhalten hat.


50% Aragonez, 30% Trincadeira und 20% Cabernet Sauvignon. Eine schöne "Alentejo-Assemblage" aus der der Brot- und Butterwein der Adega Mayor vinifiziert wurde.

Solide, kostet in P 3,50 EUR/Flasche. Hier im Rheinland, ein paar hundert Meter weiter, beim lokalen Portugiesen, stehen der rote als auch der weiße CAIADO neu im Sortiment und sind für 5 EUR und schlagmichttot zu haben ...


ADEGA MAYOR CAIADO ROSÉ 2016 


Lachsrosa, fruchtig, spritzig, 12 % Vol., aus den Rebsorten 50% Aragonez, 40% Castelão und 10% Touriga NacionalIn Portugal 4,20 EUR, in Deutschland 5,50 EUR/Flasche.


 

 Zitronig, crispy - zeigt bei 10 - 12°C einen schönen Schmelz.

 

 

Bei mir gab es gestern Zanderfilet dazu, auf der mehlierten Hautseite gebraten ...


 

 ... Chef Henrique Sá Pessoa empfiehlt den Wein zu einem Appetitanreger

mit einer pfiffigen Avocado-Mayo ...



Seit ihr gut reingekommen? Und, "Stößerchen" mit Bollinger, Veuve Clicquot & Co?Leckere UND bezahlbare Alternativen findet man in Portugal, z.B. mit dem VINHO ESPUMANTE BRUTO MONTE MAYOR ...

 

Kostet in P um die 12 EUR, hier in D hab ich nicht viel mehr bezahlt. Frisch, fruchtig, kraftvoll-pupstrocken - sehr schöne Länge! Als Referenz davor getrunken: Espumante Terras do Demo Bruto aus der Region Távora-Varosa. Rebsorte: Malvasia Fina. Sehr zupackende Säure, elegant, staubtrocken. Was mir ein bisschen fehlt ist die "Perligkeit".

Kostet in P gerade einmal 7,90 EUR. Hier in D habe ich mit knapp 9 EUR eine Winzigkeit mehr bezahlt.

Bei Bubbles blitzsauber gemacht - mein Herz schlägt für den M.


Auch der 2015er Jahrgang des sortenreinen Solista Verdelho enttäuschte nicht. Viel Zitrusfrucht, rund, (immer noch) crispy.


Adega Mayor Solista Touriga Nacional 2015 -  Dunkelrote Farbe, Veilchen- und Beerenaromen, runde Tannine machen den eleganten Rotwein zu einem echten Vergnügen. Acht Monate in französischen Barrique ausgebaut. Die drei Önologen Rui Reguinga, Carlos Rodrigues und Bruno Pinto verpassen dem sortenreinen Touriga Nacional ein modernes Profil. Anspruchsvoll, aber nicht überfordernd. Kostet 14,50 EUR/Flasche. Die Monocasta-Linie von Adega Mayor präsentiert sich mit aufwändig gestalteten Etiketten, mit denen die Verbindung zur Musik thematisiert wird. Hübsch anzuschauen. 



Über mich ...

 

Weinliebhaber mit engem Bezug zu Portugal. Beruflich habe ich keine Berührungspunkte mit dem Wein-Business.  Insofern schreibe ich unabhängig über  portugiesische Weine als reine Liebhaberei. Anregungen, Fragen? Gerne: frank@vinhoportugal.de

 

 

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