Toller Wein, tolle Architektur, ambitioniertes Projekt. Die Herdade do Rocim befindet sich wirklich nur einen Katzensprung (ca. 20 km) von Beja entfernt, zwischen Cuba und Vidigueira. Ein Besuch lohnt sich wirklich und läßt sich hervorragend mit einem Abstecher zu der Ausgrabungsstätte der römischen Ruinen von São Cucufate kombinieren ....
Es war die Architektur, die mich neugierig gemacht und mich 2007 bewegt hat, dem Weingut einen Besuch abzustatten.
Einen Link möchte ich an dieser Stelle nachreichen, präsentiert die portugiesische Fluggesellschaft TAP mittels des Bordmagazins "UP" doch häufig Weingüter / Weinmacher(innen), die sich dieser Feature durchaus würdig erweisen. Catarina Vieira, eine der durchaus nicht wenigen Damen in den Reihen der bemerkenswerten portugiesischen Weinmacherinnen, im Interview: The freshness of baixo Alentejo
Gut, wenn man, wie meine Wenigkeit, den einen oder anderen Tropfen ihrer Weingüter (Herdade do Rocim, Baixo Alentejo, und Vale da Mata, Lisboa) in seinem Fundus hat ...
Man muss nicht verliebt sein wie die Nonne Mariana Alcofora, um an diesen leicht zugänglichen Tinto, fruchtig rund, mit wenig Tanninen Spaß zu haben. Es kann aber auch nichts schaden, den Rotwein der Einsteigerklasse aus den Rebsorten Touriga National, Aragonez, Alicante Bouschet und Trincadeira mit seinem/r Liebsten zu genießen. Ein bisschen "Folklore" gehört heute zum Marketing. Man kann es auch anderes ausdrücken: Der Wein muss/soll eine Geschichte transportieren - und hierfür wurde für den Rocim Mariana Tinto 2014 mit der Verfasserin der "Portugiesischen Briefe" (übertragen von Rainer Maria Rilke) die passende Protagonistin gewählt. Kostet in Deutschland 7,90 EUR/Flasche.
Was für ein feines Stöffchen , dieser Rosé! Kostet gerade mal 7,50 EUR/Flasche (in Deutschland), der Mariana Rosé 2015, der einen bereits in der Nase mit Fruchtaromen anspringt. Am Gaumen Pfirsich, Erdbeeren. Ausgewogen trocken-süffig. Was für ein leichtes Sommer-Vergnügen, diesen Rosé aus 60 % Touriga Nacional und 40 % Aragonez im Glas zu haben ...
Hätte ich nicht gedacht, als ich 2008 das Projekt kennenlernte, dass sich die Qualität einmal beständig auf so hohem Niveau einpendeln würde. Einsteigerdroge ...
Olho de Mocho - Die Flaggschifflinie ...
Alles zurück auf Los. Wenn sich der Weinbau scheinbar "neu" erfindet, ist es in Wirklichkeit oft ein zurückzubesinnen auf alte Traditionen. Im Alentejo bedeutet dies: Ausbau in großvolumigen Ton-Amphoren. Sehr gut, wenn auch gewöhnungsbedürftig, was Catarina Vieira und ihr Önologe Pedro Ribeiro aus den Rebsorten Moreto, Tinta Grossa, Trincadeira und Aragonez vom Pott in die Flasche bringt.
João jedenfalls war richtig geflasht: Herdade do Rocim
More bubbles, less troubles
Mai 2020. Die Herdade do Rocim feiert ihr 13-jähriges Jubiläum. Grund genug einen Espumante Brut Nature Rosé 2017 zu entploppen und zu gratulieren: Parabéns!
Jamie Goode schreibt im Wineanorak über einen jungen, frischen Amphorenwein der Herdade do Rocim: Rocim NatCool Fresh From Amphora 2019. NatCool, dass ist das "Literflaschen-Projekt" von Niepoort.
Über den 2015er hatte ich bereits berichtet. Auch der 2018er Rosé der Anfix-Linie (Mariana) in die wunderbare Welt der Rocim-Weine punktet wieder mit einem gefälligen, blassen Zartrosa. Geschliffen, glattpoliert. Mit ausreichend von diesem Rosé im Kühlschrank wäre Mariana Alcoforados heißgeliebter französischer Marschall zu ihr nach Beja zurückgekehrt!
Viel Fülle und Würze: Meine Empfehlung noch ein, zwei Jahre reifen lassen. Kostet um die 14 EUR.