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Volteface Branco Reserva 2020 (vs. Esporão Reserva Branco 2019)


Ein Wein bei dem man sich zuerst zurecht fragt, was ist Attitüde, Gestus vielleicht sogar lediglich Maskerade? Den weißen Volteface Reserva von der Weinmacherin und Önologin Teresa Metelo Dias habe ich, um der Frage auf den Grund zu gehen und damit kein Zweifel an der Ernsthaftigkeit meines Tastings aufkommt, gegen eine Referenz aus der Region Alentejo antreten lassen. Aber erst einmal zum Volteface, der aus den Rebsorten Antão Vaz (90%) mit einem kleinen Anteil Arinto (10%) gekeltert wurde. Aufgebohrt auf stramme 14 % Vol. liefert der auf rund 3700 Flaschen limitierte Weißwein eine ordentliche Zitrusfrische, mit tropischen Aromen und einem schönen Schmelz. Ein weißer "Kaminwein" mit Anspruch. Ausgebaut "sur lie" mit 10 % in französischer Eiche. 12 EUR/Flasche in Deutschland.

Parallel habe ich meine Gäste den Platzhirsch unter den fassgereifen Alentejo-Brancos, den Esporão Branco 2019 Reserva, verköstigten lassen. Was soll ich schreiben? Der Volteface Reserva reicht nicht ganz auf Augenhöhe an den Branco der Weinmacherin Sandra Alves heran, die bei Esporão auf die Weißweine spezialisiert war (sie hat das Unternehmen im Sommer 2022 nach 20 Jahren verlassen). Der Esporão Branco Reserva 2019 ist noch ein bisschen  "mundfülliger", runder, eleganter. Kostet aber auch mit rund 15 EUR noch einen deutlichen Tacken mehr. Insofern: Hut ab, was Teresa Metelo Dias mit dem Volteface Branco (ab-)liefert. Also der Inhalt kann mit dem extravaganten Auftreten mühelos mithalten.



Über mich ...

 

Weinliebhaber mit engem Bezug zu Portugal. Beruflich habe ich keine Berührungspunkte mit dem Wein-Business.  Insofern schreibe ich unabhängig über  portugiesische Weine als reine Liebhaberei. Anregungen, Fragen? Gerne: frank@vinhoportugal.de

 

 

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