Pura Sede - Messenachlese vom Samstag, den 23.03.2024
Das pulsierend-lebhafte Kontrastprogramm zur großen ProWein, die 14 Tage vorher besucht hatte, bot die kleine, aber feine Naturweinmesse PURA SEDE 2024. Die Location befindet sich zentral in Lissabon, unweit vom Praça Martim Moniz gelegen. Das Event findet oben auf der Dachterrasse (neudeutsch Roof Top) unter freiem Himmel statt und ging über zwei Tage. Also, fangen wir am Sabado an und was für ein fulminanter Start mit dem Safado-Pet Nat und Flui-Branco am Stand von Emmanuel und Rodrigo, den beiden Oeste-Power-Buddies aus der Region Lisboa. @safado.vinhos @humuswines
Gegenüber am Stand Weine aus der Algarve von der Monte de Casteleja, vom man bereits seit 2008 zertifizierte organische Weine produziert. Spaß machte mir der goldfarbene Branco aus den Rebsorten Arinto und Perrum. @montedacasteleja
David und Catarina von der Adega Belém Urban Winery konnten mich mit dem Trincadeira-Espumante bereits vor zwei Wochen auf der ProWein abholen. Pet-Nats waren auf der Pura Sede das Ding des Tages für meinen Wein-Buddy und mich, wenig überraschend, dass der Adega Belém Pet Nat Viosinho mit seinem Aprikosenduft und seiner Saftigkeit uns begeistern konnten. @adegabelem_urbanwinery
2022 starteten Marta und Scott ihr Projekt Vinhos Desviso in der Region Lisboa (Subregion Óbidos). Das portugiesisch-amerikanische Paar ist noch jung, bring aber bereits reichlich Weinbauerfahrung aus Walla Walla (Washington State) mit. Frisch, fein, ausgewogen sind die sortenreinen Weißweine Fernão Pires sowie Arinto. Sehr vielversprechend! @vinhosdesviso
Die große Wiedersehens- bzw. Kennlernfreude gab es dann am "Beira Interior-Gemeinschaftsstand" von Gardunha Sul und Barroca da Malhada. André trifft mit den regionalen Rebsorten - Fonte Cal bei den Weißen und ein Blend aus Marufo/Rufete bei den Roten - den Nagel auf den Kopf. @gardunhasul.andre. Die Leichtigkeit von Fernandos "Baga-Rosé" erstaunte (und erfreute mich). Klasse gemacht! @barroca.da.malhada
Und noch ein ganz junges Projekt aus der Region Lisboa, Genúria Natural Wines, aus Torres Vedras. João präsentiert leichtfüßige Marselans. Ebenfalls in 2022 ging man dort den Schritt vom reinen Verkauf der Trauben hin zum eigenständigen Weinproduzenten. Spannend, auch hier bleibe ich dran. @genuria_wines
Am Alentejo alteingesessen, aber mutig genug, dass elterliche Weingut "auf links zu krempeln", Anna von Cortes de Cima beweist, dass man damit Erfolg haben kann. Viel Anerkennung von den Winzerkollegen gibt es dazu noch on top. @ladylimestone
Mineralität gepaart mit saftiger Frische, dass ist mir von den RPM-Weinen hängen geblieben, die Ricardo, José und Daniel an der Grenze zwischen der Region Vinho Verde und Douro erzeugen. Überzeugt! Ich bleib dran!
@rpmwines
Groß war die Freude João widerzutreffen und seine Tochter Ines kennenlernen zu können. Meine Besuche bei João Tavares de Pina Wines hat mein Respekt vor regenerativer Landwirtschaft und biologischem Weinbau stärker geprägt, als die 3 oder 4 schlauen Bücher, die bei mir zum Thema im Regal stehen. Ach, und sein fruchtig, leichter Rufia Palhete ist ein wahres Gedicht.
@joaotavaresdepinawines
Die Dachterrasse war gefüllt mit reichlich "buntem" Volk, alle mit ersichtlichem Spaß am Thema Natural Wines und mit echtem Interesse an den kleinen Produzenten, die ihre Weine mit viel Freude und Stolz präsentierten. Chapeau, ein toller Eventauftakt, der Lust auf den zweiten Tag machte!
Pura Sede - Messenachlese vom Sonntag, den 24.03.2024
Am 2. Tag stürzte ich mich erneut ins Getümmel. Los ging es bei Ana und Rodrigo von Espera Wines, wie immer super sympathisch und konsequent darin, den eigenen Anspruch (authentische Weine herstellen) umzusetzen. Rodrigos Handschrift tragen gleich die Weine mehrerer Weingüter, die er berät. Aber niemals in der Art, dass Rebsorte oder Region hinter dem Ego des Önologen verschwinden würden. Das Gegenteil ist der Fall, wie die eigenen Linie wieder perfekt demonstriert. Besonders haben es mir der Rosé und der Pet Nat angetan. @espera.wines
Von La Di Da Di kannte ich bisher einen Wein aus dem Alentejo, nun - zu meinem Erstaunen - auch mit einem Tinto vom Dão am Start. Und das aus Penalva do Castelo, also direkt bei uns um die Ecke. Das klemm ich mich mal dahinter. @ladidadi.wines
Am Nachbarstand: Ebenfalls mit Dão-Weinen, der Weinblogger und (mittlerweile) Weinmacher Elias Macovel. Sehr würzig, erdig, mit viel Entwicklungspotential der rebsortenreine Jaen. @eliasmacovela
Super-süffig, leicht zugänglich, ideale Sommerweine, die ich bei Dalila von Real Nat Wines probieren durfte. @realnatwines
José und seine Mutter Lizete produzieren unter Domínio Vicari Weine auf zwei Kontinenten, genauer gesagt in Brasilien und Portugal (dort in der Nähe von Torres Vedras). Aufmerksam geworden bin ich vor einigen Jahren über Ricardo von Ermegeira, dessen ersten Jahrgang José seinerzeit gemacht hat. Spannendes Projekt. @dominiovicari
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Galactic Wines zuerst über den Nua Cider kennengelernt, aber die Saravá-Weine in Mini-Auflage, frisch, präzise, messerscharf aber trotzdem leichtfüßig-unkompliziert sind mein Ding! @sarava.wine
Und natürlich auch auf der Messe vertreten: Die "wilden Jungs" von Vinhos Aparte, das sind Luís, Diogo und Guilherme, deren Mix aus handgemachten Weinen in Verbindung mit ausgefallener, künstlerischer Gestaltung dem noch jungen Projekt viel Aufmerksamkeit und Anerkennung beschert hat. Und was für eine Überraschung: Meinen Favorit, den "Amber" (Moscatel + Arinto mit Schalenkontakt), gibt es jetzt auch in einer unglaublich köstlichen Espumante-Version. Wenn die Bubbles bezahlbar bleiben, werden die Gastronomen im Sommer das lecker Zeug ruckzuck leerkaufen. Geil! @aprt3_wines
Es war mir eine Freude Luke von DOM nun auch persönlich zu treffen, der mit seinem optisch und geschmacklich wilden Craft-Cider-Varianten die volle Aufmerksamkeit der Messebesucher hatte. Und ja: Kann man nicht nur trinken, schmeckt sogar richtig geil! ;-) @daughters.of.madness
Neben den Weinmachern waren auf der Messe naturgemäß auch sonst einige bekannte "Gesichter" aus der portugiesischen "Szene" vertreten. Händler wie Rui von Wineclick oder Weinbarbesitzer wie Bruno vom Gito aus Porto habe ich widergetroffen. @gitowine. @wineclick.pt.
Oh, um den kurzen Report zur kleinen Messe nicht zu sehr aufzublähen sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, dass auch Italiener, Franzosen (inkl. Elsass) und deutsche Winzer ausgestellt haben. Richtig gelesen. Besonders erwähnenswert finde ich hierbei Jessika und Philipp von LESOM Weine. Sauleckere Rieslings, von Top-Steilhanglagen an der Mosel.
@lesom_weine
