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Portweinmesse 2023 | Nachlese


Axel Probst und Christopher Pfaff von World of Port haben es wieder einmal geschafft: Die mit den Douro Boys hochkarätig besetzte Portweinmesse war wieder top besucht. Der Corona-Blues scheint endgültig überwunden, der Branche sei es gegönnt. Das geschmackliche Highlight hatte ich bereits ganz am Anfang meines Besuch im Glas: Eine Sonderauflage der Douro Boys zum 20. Jubiläum des losen Zusammenschluss der fünf Douro-Weingüter (Quinta do Crasto, Quinta do Vale Meão, Quinta do Vallado, Van Zellers & Co und Niepoort). Der Douro Boys Very Old Tawny Port Dirk Anniversary Edition ist ein Blend aus verschiedenen Jahrgängen (jüngster Jahrgang davon ist ein 2000er, der älteste stammt aus dem Jahr 1860). Ein göttlicher Nektar, von dem nur 950 Flaschen abgefüllt wurden und der im Handel über 500 EUR/Flasche kostet.

Abseits der großen, namhaften Weingüter und Port-Produzenten hatte ich wieder besonderes Freude an den kleineren, unbekannteren Erzeugern. Von Porto dos Santos ht mich z.B. der 10 Jahre alte Tawny mit einer perfekten Balance aus dezenter Dunkelfruchtigkeit, Orangenschale, Schokolade bei einer schönen Frische beeindruckt. Um diese Frische zu erhalten kauft der junge Winzer Alexandre Botelho Trauben aus dem Baixo Corgo zu: Dort ist es  kühler und es hat mehr Niederschläge als in der Sub-Region Cima Corgo, wo das Weingut ansässig ist. Sehr lecker bei einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis.

Bei Marco Niepoort habe ich den Niepoort Nat' Cool TRUDY (in einer für die Serie typischen Literflasche) probiert: Stark in Frucht (Kirsche, Pflaume) und Frische. Ich denke konzeptionell auch eine Möglichkeit jüngere Konsumenten an das Thema Portwein ranzuführen. Neue Konsumentenschichten täten dem Portwein insgesamt gut, denn der Trend der letzten Jahre verzeichnet einen deutlichen Rückgang im Dourotal beim Portkonsum während der Verkauf  von Douro-Tafelweinen stark gestiegen ist.

Die nächste Portweinmesse findet am 29.11.2024 statt. Vormerken!


Über mich ...

 

Weinliebhaber mit engem Bezug zu Portugal. Beruflich habe ich keine Berührungspunkte mit dem Wein-Business.  Insofern schreibe ich unabhängig über  portugiesische Weine als reine Liebhaberei. Anregungen, Fragen? Gerne: frank@vinhoportugal.de

 

 

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