Alma do Vinho 2019 | Alenquer (Nachlese)

Die dritte Ausgabe von Alma do Vinho, des größten Weinfestivals der Weinbauregion Lisboa, fand vom 12.09. - 15.09.2019 in Alenquer statt. Programm: Reichlich Stände mit Weinproduzenten aus der Region, an denen man probieren konnte. Wer auf den Geschmack gekommen ist, konnte die ausgestellten Weine auch bei einem zentralen "Mercado" kaufen. Weiter Veranstaltungen: Showcooking, Moderierte Weinproben, Fressmeile, Animation und ein paar Karussells um die Sprößlinge bei Laune zu halten.. Es gab Life-Musik auf einer kleinen und einer großen Bühne. Abends Konzerte (Top-Acts siehe oben) und Musik aus der Konserve vom DJ. Ales in allem eine nette Symbiose aus Weinmesse und Feira Popular ...

Los ging es im "Fresszelt", dort gab es reichlich Traditionelles / Hausmannskost für einen kleinen Taler. Ich besorgte mir "als Grundlage" lecker Bifanas und einen regionalen Branco. Für weitere 3 EUR gab es ein Weinglas plus Umhängebeutel, mit dem man gut gewappnet den Verköstigungsmarathon starten konnte. Die Idee mit dem Verköstigungsglas kenne ich bereits von der Weinmesse in Lisboa (dort war das Glas im Preis der Eintrittskarte enthalten). Das Kaufglas erspart den Ständen viele Probiergläser vorzuhalten und zu spülen.

"Buden" gab es reichlich, gute Weine ebenso. Bei perfektem Wetter ließ sich der Nachmittag genussvoll "vertrödeln". Flanieren, probieren, quatschen, chillen. Nachfolgend eine kleine willkürliche Auswahl aus der langen Liste der vertretenen Aussteller.

Alles geht nicht, denn aus der großen, vom atlantischen Klima geprägten Region, stellte eine ansehnliche Anzahl von Produzenten aus:

Adega Mor: Qualität im Einsteiger-Segment. Erfolgreiche Weine wie z.B. der Pias im Brot- und Butter-Geschäft.

Cortém: Biologischer Weinbau von dem sympathischen Winzerpaar Chris und Helga, die ich einst bereits auf ihrem Weingut bei Caldas da Rainha besuchen durfte. Besonderen Spaß hat mir ein junger Jaen gemacht.

Lisbon´s Moustache, den gefälligen Tinto der Quinta do Garrido hatte ich bereits im Restaurante Casta 85 probiert.  Noch einen Tick besser gefiel mir der Checkmate Syrah 2016 und überraschend gut war der Barca do Inferno, ein Blend aus Sousão und Cabernet Sauvignon.

Reichlich vertreten, die leichten, spritzigen Sommerweine. Wenn man über große Volumina nachdenkt, fällt einen für den portugiesischen Weinbau die Vinho Verde-Region ein, der Alentejo und große Gruppen wie Sogrape. Die Region Lisboa hat man eher weniger auf dem Schirm. Dabei gibt es auch hier Big Player: Die Adega de São Mamede da Ventosa  z.B. ist die größte Kooperative Portugals mit rund 1650 Hektar Rebfläche und einer Kapazität von (bis zu) 40 Millionen Liter. Beeindruckend. 

Ich darf verraten, dass ich noch 3 - 4 Flaschen vom Vale das Areias Syrah 2010 im Keller habe (dem Überraschungssieger, der beim  Concurso Vinhos de Portugal 2013 zum "besten Wein des Jahres " gekürt wurde). Ich war also neugierig auf den 2015er, der mit dezenter Vanille und runden Tanninen daherkam. Sehr gut, ebenso wie der Weiße und der Rosé.

Junge Produzenten, mit frischem Auftritt:  Die  Quinta D' Rangel mit der Pintarola-Reihe.  Quinta do Lagar Novo: Schwerpunkt auf ausländische Edel-Rebsorten.

Alteingesessen in der Region: Die Quinta de Pancas, die seit 2006 zur Companhia das Quintas gehört. Die Quinta de Chocapalha hat ihren Einsteiger-Branco umgetauft: Aus Mar da Palha wurde Mar de Lisboa. Klar, das Label soll Touristen aus dem Auslands ansprechen.