Die regionalen Spitzenrebsorten wären nicht da, wo sie sind - nämlich an der Spitze - wenn sie nicht immer wieder ebenso überraschen wie überzeugen könnten. Schönes Beispiel ist die Encruzado im Memórias de Santar Branco Encruzado Malvasia Fina 2023, die mit 80 % den Cuvée dominiert, im harmonischen Einklang mit der Malvasia Fina ist und bereits in der Nase prägnante Pinienharz, Zitrus- und ganz dezent blumige Noten mitbringt.
Am Gaumen mineralisch, aber auch hier wieder deutlich die harzig-würzige Komponente. Vielschichtig. Nach hinten raus mit einem eher "fettem" Nachklang. Trotz der leichten 12,5 % Vol. also kein Wein zum "auf der Terrasse wegknallen". Im Gegenteil, ein gastronomischer Tropfen, der sich - jetzt im Herbst - bestens zu einem Pilz-Risotto macht bzw. mit den nicht zu mageren, nicht zu fettreichen Fischsorten wie z. B. Dorade oder Forelle bestens harmoniert.
Handgelesen, temperaturgeführt in Edelstahl fermentiert und mit Bâtonnage ausgebaut. Letzteres trägt auch zu einer schönen Textur und Mundfülle bei. Runde Sache. Der Wein trägt die Handschrift des Önologen Pedro Vasconcellos e Souza, die so auch deutlich bei den Brancos wahrnehmbar ist, die er für die Herdade do Freixo im Alentejo vinifiziert. 12 EUR in Portugal. Wie so oft: Herausragendes Preis-/Qualität-Verhältnis, typisch für die Dão-Brancos.