Casa do JOA. Gelungenes, auf ein Minimum reduziertes Branding. Was mich aber auf das kleine Weingut aus dem tiefsten Trás-os-Montes neugierig werden ließ, war die unglaubliche Vielfalt "exotischer" portugiesischer (autochthoner) Rebsorten, die den Wein dieses jungen "Phönix-aus-der-Asche"-Projekt auszeichnet. Und natürlich der strikte Qualitätsanspruch gepaart mit der Rückbesinnung auf alte Traditionen.
Ein komplexer, vielschichtiger Rotwein mit sanften Tanninen, einer schönen Frische, die am besten zur Geltung kommt, wenn der
Wein 1 - 2° unter die üblichen 16 °C Trinktemperatur runtergekühlt wird.
Über 120 Jahre alte Weinberge pé-franco (ohne Pfropfung), Diese einzigartigen Reben im Mischsatz wachsen in einer großer Höhe von 700 m üNN auf Schieferböden. Mischsatz heißt hier, dass in den Parzellen rund 20 verschieden Rebsorten gemeinsam angebaut sind. Darunter viele Rebsorten, die quasi fast ausgestorben sind. Rote Rebsorten, die in dem 2015er verarbeitet wurden: Bastardo 30%, Mourisco tinto 25%, Cornifesto 15%, Tinta Bairrada 4%, Tinta amarela 2%, Alvarelhão 2%, Malvasia Preta 2%, Jaen 2%, nicht identifizierbar 18%. Handgelesen, mit den Füßen gestampft, im offenen Granittank mit Naturhefen vergärt und danach 26 Monate in gebrauchter französischer Eiche gelagert. Kleine Erträge, viel Handarbeit, besondere Rebsorten, dies alles hat seinen Preis: Knapp 22 EUR kostet die Flasche in Portugal.
